Auf dem Nil unterwegs im Dezember
Eigentlich beherzigen wir unseren Grundsatz, „fahre nicht ein zweites Mal an denselben Ort „, damit du nicht enttäuscht wirst. Zur diesjährigen Nilkreuzfahrt machen wir eine Ausnahme, da die Letzte bereits 24 Jahre zurückliegt. Das Vorbeigleiten der majestätischen Flussufer, beobachtet vom Sonnendeck der Flussschiffe gepaart mit traumhaften Sonnenuntergängen—dass alles wollte wir noch einmal erleben und genießen. Ein unschlagbares Preisangebot ließ alle Bedenken diesbezüglich im Winde verfliegen.
So starteten wir in Leipzig mit dem Flieger von Corendon Airlines nach Marsa Alam, in 4,5 Stunden waren wir da. Von dort ging es mit dem Bus, allerdings gute 7 Stunden, entlang der Küste am Roten Meer bis Safaga und von dort quer durch die Wüste nach Luxor. Die kürzere Strecke ist derzeit gesperrt, aus Sicherheit oder nur bessere Autobahn, wir bekamen keine Antwort.
Etwas außerhalb von Luxor lagen die Nilkreuzer wie aufgereihte “Pakete” an den Pier gedrängt. Bevor wir unser gebuchtes Schiff, die „Sonnenklar Magic II” erreichten, mussten wir samt Gepäck durch 7 weitere, meistens leere Schiffe, hindurch. Unsere Kabine auf Deck 3, großzügig ausstaffiert mit durchgehender, geschlossener Frontscheibe. Das Restaurant im Unterdeck auf Wasserspiegelhöhe und auf Deck 5 der Pool mit Liegen und Sitzgruppen – und alles vorweihnachtlich geschmückt.
Das straffe Besichtigungsprogramm während der 7 tägigen Reise hatte es in sich. Ein enger Zeitplan und die tropische Temperaturen forderten ihren Tribut. Unser Reiseleiter, Machmud mit Namen, war sehr ausführlich, aber nicht lehrmeisterhaft in seine Ausführungen über die jahrtausend alte Geschichte und Ereignisse der Pharaonenzeit. Unsere 14 köpfige Gruppe war gut gemischt und wissbegierig, alles über die alten Pharaonen und Könige, sowie das Leben des ägyptischen Volkes in der damaligen Zeit zu erfahren.
Die meistens Exkursionen begannen bereits um 6:00 bzw. 7:00 Uhr in der Frühe um den großen Touristenansturm einen Schritt voraus zu sein. Dann ging es gute 5-6 Stunden zu den jeweiligen Tempeln und Sehenswürdigkeiten vor Ort. Das schlauchte mächtig! Trotz einer gewissen „Knochenmüdigkeit“ bereuten wir keine Sekunde, die jahrtausend alten, prächtig, kolossalen Tempelanlagen und die königliche Totenstadt mit den farbenfrohen Bemalungen der Grabmäler besichtigt zu haben. Am Nachmittag war dann auf dem Sonnen/Pooldeck, bei vorbeiziehender Nillandschaft, relaxen angesagt. Die Kulisse am Flussufer wechselte ständig. Mal reichte die Wüste, gespickt mit grandiosen Felsen, bis ans Wasser und dann wieder erschlossen sich fruchtbare Palmenhaine, wo dreimal im Jahr geerntet wird. Meilenweite Einöde wechselt plötzlich mit lebhaften Siedlungen im Hintergrund. Und natürlich, jeden Tag so gegen 18:00 Uhr, traumhafte Sonnenuntergänge.
Diese Eindrücke lassen uns auch bei den anschließenden Beach Resorts am Roten Meer nicht los. Erfreulicherweise hat uns auch „Mustafas Rache” nicht erwischt, so dass wir die Tage am Meer so richtig geniessen konnten.
Tree Conners Happy Life Resort und später das Shams Alam Beachresort.
Unser diesjähriges Tourenprogramm:
- Luxor –Karnak und Luxor Tempel , Tal der Könige mit den Terrassentempel Hatschepsut
- Kom Ombo – Horus Tempel
- Assuan – Staudamm See mit dem Philae Tempel, inklusive einer Fahrt mit der Segelfeluke
- Esna – Chnum Tempel , Schleusendurchfahrt
- Luxor – Licht & Laser Show im Karnak Tempel mit der späteren Ausschiffung
Dazwische durfte natürlich der Besuch eines Parfum & Kräuterheilmittel Ladens, eines Papyrus Shop´s, sowie die Besichtigung der komplizierten Arbeiten in einer Steinmetz Fabrik nicht fehlen. Wieder hat uns die Reise ins Reich der Pharaonen mehr als begeistert. Alte Erinnerungen wurden aufgefrischt, aber auch so manche Neues kam hinzu von diesem Land und seiner Lebensader, dem Nil.
PS. Die Lasershow in Karnak sollte man nur besuchen, wenn das Programm in der jeweiligen Muttersprache läuft, da ansonsten die auditive Untermalung den fantastischen, mystischen Charakter der Show zerstört.
Anja Beermann
9. Januar 2020 @ 18:16
Ich bin begeistert von den Reisebeschreibungen, von den Fotos, vermisse jedoch Abu Simbel.
Jederzeit könnte ich eine Nilfahrt unternehmen, mich hatte das Land mit seiner Geschichte und den
netten Menschen fasziniert. Die alten Steine zu berühren, ist etwas ganz besonderes. Der Nil
mit den Bewohnern am Ufer wirken teilweise wie aus einer anderen Zeit.
Jörc hatte alles gut beschrieben, vielen Dank fürs Teilen mit uns.
Anja
JB
9. Januar 2020 @ 20:07
Danke, Abu Simbel kannten wir bereits, deshalb haben wir den relativen grossen Aufwand nicht betrieben. Aber es ist sehenswert.
Silvia Kuschmann
10. Januar 2020 @ 17:55
Das ist eine super schöne Reise, mit so vielen prachtvollen Eindrücken. Die Fotos sind beeindruckend und man möchte am liebsten auch gleich dort hin. Sicher nichts für Faulenzer, aber wer viel kennenlernen möchte, der hat eine tolle Route, die unvergesslich ist.
Vielen Dank, dass wir symbolisch mitreisen dürfen.
JB
11. Januar 2020 @ 19:48
Hallo Sylvia, freut uns, dass es Dir gefallen hat.