Angekommen in Marokkos Königsstädte
Ich muss immer wieder feststellen, dass das Organisieren von Reisen durch das Internet immer einfacher wird. Ständig kommen neue Features dazu – Grund genug, mal eine Lanze für BOOKING.COM zu brechen. Früher eine reine Hotelbuchungsmaschine, kannst du heute nicht nur Hotels, sondern auch Flüge und sogar Taxifahrer buchen. Mit wenigen Klicks steht dann ein Fahrer mit deinem Namensschild an der Bordsteinkante beim Ausgang des Flughafens.
So war es auch in Casablanca, wo unser Fahrer uns zum Hotel MILLIBER brachte. Er wurde außerdem für die nächsten Tage ein liebevoller Führer und Begleiter. Das Hotel ein Volltreffer, Marie war begeistert, denn das Zimmer mit Aussicht war genau nach unserem Geschmack.

Das tat uns besonders gut, da wir beide leicht verschnupft waren. Also ließen wir es ruhig angehen. Besonders in Erinnerung geblieben sind:
- Der Marché Central mit seinem Fischmarkt und frischen Austern,
- die große Moschee von Hassan II,
- das bunte Treiben auf der Uferpromenade an einem Feiertag in der Abenddämmerung,
- und natürlich das bekannte Café Rick, wo Humphrey Bogart den berühmten Satz gesagt haben soll: „Schau mir in die Augen Kleines.“
Unsere nächste Station war Rabat, wieder mit einem Taxi über Booking, da unser Mietwagen erst dort zur Verfügung stand. Diesmal wählten wir das zentral gelegene Hotel „LE DIVAN“, von wo aus wir alles fußläufig erreichen konnten, was uns interessierte.
So erkundeten wir die Uferpromenade am Mündungsarm des Bouregreg mit seinen Cafés und bunten Fischerbooten. Ein absolutes Highlight war zweifelsohne die Kasbah des Oudayas: eine idyllische, weiße Altstadt mit engen Gassen, einem bekannten Café und dem angrenzenden andalusischen Garten. Natürlich besuchten wir auch das Mausoleum von König Mohammed V. und Hassan II. Alles bei herrlichem Sonnenschein, aber immer mit Fleecejacke – denn sobald man im Schatten war, fiel die Temperatur unter 20 Grad. Nachts waren es sogar nur 7 Grad!
Am Flughafen bekamen wir bei Hertz einen fast neuen Opel Astra. Da in Marokko Rechtsverkehr herrscht, musste ich mich nicht umstellen. Unsere App Osmand leistete uns als NAVI auch hier hervorragende Dienste. Die Straßen waren meist in gutem Zustand, auch wenn die Vorfahrt etwas robuster gehandhabt wird.

So erreichten wir zügig unsere nächste Station: Meknès. Das Transatlantique Hotel wählten wir als Ausgangspunkt, um die Sehenswürdigkeiten von Meknès, Volubilis und Fès zu erkunden. Ein in die Jahre gekommenes französisches Kolonialhotel, das seinen marokkanischen Charme jedoch nicht verloren hat. Dazu ein umwerfender Blick auf die Medina von Meknès.
Die Königsstadt Meknès beeindruckte mit ihren berühmten Stadttoren in der Mauer um die Medina. Vom zentralen Platz aus schlenderten wir durch die engen Gassen des Souks mit seinen traditionellen Verkaufsständen. Hoch über dem Platz in einem Café konnten wir das bunte Treiben interessiert beobachten.
Nur 30 km entfernt liegt Volubilis, eine UNESCO-Welterbestätte. Die Ruinenstadt entstand vor etwa 2000 Jahren, war zeitweilig eine Großstadt und handelte mit Oliven – und sogar Löwen! Wir erkundeten die Überreste aus der römischen Antike bei einem gemütlichen Spaziergang.
Die Königsstadt Fès ist zweifellos die interessanteste und mächtigste. Neben dem Königspalast von Mohammed VI. ist das Highlight die Medina mit der Gerberei. Sie ist eine der größten und ältesten der Welt, ein unüberschaubares Gewirr aus Gassen. Trotz einiger Renovierungen um 2018 hat sie ihren Charme bewahrt. Am Ende des Souks gelangt man zu den Terrassenplätzen, von denen aus man die Gerber bei der Arbeit beobachten kann. Gut zu unterscheiden sind die weißen Becken zum Waschen und die bunten Becken zum Färben. Eine Knochenarbeit, die bis heute aktuell ist. Da wir in einem der Lederwarenshops ein paar Pantoffeln für mich kauften, sparten wir uns das Eintrittsgeld.
Kurz gesagt: Fès war für mich der Höhepunkt der Besichtigungen in den Königsstädten.
Und damit haben wir es erstmal gelassen mit den Besichtigungen und fahren übers Atlasgebirge in die Wüsten.