Tokyo und die japanische Kirschblüte – SAKURA
Tokyo gilt als die größte Metropolregion der Welt. Wir, ein Staubkorn mitten drin, wollten davon vieles historisches und traditionelles, aber auch die pulsierende Moderne kennen lernen. Zunächst durften wir im APA Hotel die sehr kleinen Betten und seine ONSEN (jap. Badestube) ausprobieren. Unser Zeitplan war auf die Kirschblüte abgestimmt und tatsächlich, termingerecht, es blühte in allen Schattierungen. Für die Japaner das Jahresereignis und überall in den Städten, huldigten sie mit Hingabe der Blütenpracht. Die Frauen zogen dazu extra ihre bunten Kimonos an – Fotoshooting war angesagt. Ansonsten hatten wir leichte Schwierigkeiten, die Sahnehäuptchen von Tokyo aus dem kaum überschaubaren Angeboten, auszusuchen.
Der Ausflug zum Fujiama mit Besuch der heißen Quellen in Hakone fand bei bester Sicht statt, da wir tagelang die Wettersituation im Internet beobachtet hatten. Die riesengroße Stadt eroberten wir mit Hilfe des Sky Hip-Hop Bus. So erreichten wir auf rationelle Weise viele historische Tempel (Kaiserpalast) und Plätze. Vom Tokyoter Sky Tree in 450m Höhe hatten wir einen tollen Weitblick über einen “Teil” der Stadt. Am Abend die Glitzerwelt von Shinjuku, wo sich unvorstellbar, ameisenhaft die Menschen durch die Straßen schiebten. Unmittelbar daneben, in einer klitze kleinen Seitengasse, dass Japan aus dem Mittelalter, mit Eßständen in alter japanischen Tradition.
Unvergesslich wird mein JUDO-Randori mit der alten Judoelite im KODOKAN bleiben. Noch im nach hinein erscheint es irreal, dass mir diese Ehre dazu erteilt wurde. Die 5 Tage vergingen viel zu schnell, um auch noch den geplanten Ausflug, zum alten NIKKO mit seinen ursprünglichen Schreinen und Tempeln zu schaffen.
Mit dem Bus, nicht mit dem Superschnellzug „Shinkansen“ fuhren wir zu den japanischen Alpen. Der Besuch der „Schneeaffen“ war leider zu beschwerlich, so dass wir es bei dem Besuch der Reetdach Häuser in Shirakawa belassen mussten. Dieses kleine UNESCO Welterbe Dorf in der Nähe von Takayama ließ uns ahnen, wie man mit den Schneemassen im Winter überleben kann. Dort erlebten wir auch erstmalig ein traditionell japanisches Tisch-Babaque und kosteten Erlesenes aus den Sake Brauereien. Letzteres war auch dringend nötig, da es die ganze Zeit in den Bergen saukalt war.
Nach relaxter Busfahrt durch eine tiefverschneite Winterlandschaft und 2 Stopps, landeten wir nach 5 Std. in Kyoto. Dort war es bedeutend wärmer und die Kirschblüte stand auch hier in voller Pracht. Inmitten dieser Stimmung erlebten wir auch einen Spaziergang am River, wo die Japaner „lustwandelten“ und den traumhaft schönen Kiyomizu Tempel (Tempel des reinen Wassers) hoch gelegen auf dem Berg. Sie blieb als unsere schönste Tempelanlage in Erinnerung. Mit der Train ging es nach Nara, wo die vielen alten Tempel und Pagoden in einem weitläufigen Kirschblüten-Park stehen, inmitten zahlreicher zutraulicher Sikahirsche. Einen geruhsamen Tag verbrachten wir mit unseren neuen Reisefreunden aus Malaysia, die derzeit gerade in Osaka arbeiteten. Sie Slowakin, er Irländer und – wo landeten wir? – in einen echten Irish Pub.
Letzte Reisestation war Osaka. Eigentlich gedacht als nur “näher heran” an unseren Abflughafen. Die kurze Strecke Kyoto nach Osaka fuhren wir mit dem 320 km/h schnellen Shinkansen, womit wir dann auch den Superschnellzug kennen lernten. Nachhaltigstes Erlebnis war die Bootstour auf dem Fluss. Strahlender Sonnenschein, Kirschbäume in Reih und Glied an der Uferpromenade, wo die Kimono tragenden Frauen nicht zu übersehen waren. Abendessen auf echt Spanisch und als wir im Dunkel ans Ufer traten, bot sich uns ein traumhafter Blick auf den beleuchteten Fluss und die City mit ihren Wolkenkratzern, umrahmt vom Kirschblütenmeer. Um Osaka auf bequeme Weise kennen zu lernen vertrauten wir uns dem Osaka Sky Vista Bus an. Nach 2 Runden bekamen wir einen Überblick von dieser Finanzmetropole. Mehr Supermodernes als Traditionelles! Letzteres erlebten wir dann im abschließendem Bad im Hotel eigenen Onsen. Ja, das hat uns gefallen.
Letzter Tag in Japan war der Abflugtag. Früh morgens ging es zum Flughafen und da weiter nach Kuala Lumpur. Aus zeitlichen Gründen dort eine kurze Übernachtung im Flughafen Hotel Dorsett und nach Umsteigen in Doha landeten wir in der Heimat, in Frankfurt.
Resümee
Ja und nein. Ja, wir haben von Japan erste, beeindruckende Einblicke erhalten. Nein, es war viel zu kurz und doch für einen Individualreisenden recht anstrengend — wenn man wie wir, die Höhepunkte und möglichst davon viele erleben will. Zurück bleiben einzigartige Erinnerungen, die uns an die japanische Kultur und die freundlichen Menschen erinnern werden.