Eine echte Aussteiger Geschichte
Die wahnsinnige Hitze an der Pazifik-Küste trieb uns in die Berge. Exakt nach 31,2 km kam die Abzweigung zum Ponta de La Mantana. Bis dahin hatten wir eine furchtbare Schotterpiste auf 1070 m Seehöhe erklommen. Dann war Bremsen angesagt, denn es ging 600m bergab, mit einem Gefälle bis zu 30%. (Rückfahrt-hoch, wurde unser PKW von einem 4W Traktor gezogen)
Unten angekommen empfing uns Jürgen, (Aussteiger aus Deutschland) der uns später erzählte. Er habe vor 9 Jahren die 40 Hektar Hügellandschaft übernommen und pflanzte zu dem bestehenden Dschungel, noch ca. 50.000! Bäume, die inzwischen ein Wald sind. Er hält Rinder, Schafe, Ziegen, und Pferde. Zur Selbstverpflegung gehören dann noch Schweine, Hühner, Kaninchen, Enten und Gänse. Der eine Nachbar hat einen Fischteich mit Tilapia und der andere fertigt echten Hartkäse.
Nachdem das Wesentliche vollbracht war, baute er noch 5 Bungalows / Cabana, die jede seinen eigenen Charakter hatte. Alle, bis auf die Luxusvilla im Dschungel mit Kamin, Sauna und Pool, haben einen traumhaften Blick über die Bergwelt, bis hin zum 3156m hohen “Cerro Viseltas”. Egal ob man im Pool liegt oder in der Hängematte.
Jürgen hat auch die Kochmütze auf und überraschte uns mit Gerichten, die ein Sterne-Niveau erreichten. Umtriebig und ständig besorgt um den Gast, das zeichnet Jürgen aus. Kleine Trekkingtouren zu Fuß oder per Pferd zum Wasserfall oder einfach in die Bergwelt, mit und ohne Gaid, sind im Angebot. Angenehme Temperaturen und keine Moskitos, auch Schlangen haben wir keine gesehen. Aber dafür täglich zahlreiche Vögel, direkt vor dem Restaurant. Letztendlich, für uns haben sich die abenteuerliche Anfahrt, und die Flucht aus der Hitze, für die 6 Tage gelohnt. Danke, Juergen und seiner Frau Celelie. Wir zählen diese Begegnung zu den Höhepunkten unserer 11 Wochenreise, durch Costa Rica.
Es fiel uns schwer von dem deutschen Aussteiger Jürgen, Abschied zu nehmen. Aber wie immer sollte der Ausklang unserer Reise in einem schönen Beach Hotel mit guten Service (Marie) stattfinden. Es gelang uns an der Küstenstadt Jaco, mit dem Balcon de Mare unser Wunschhotel zu finden.
Auch wenn Jaco, als der Sündenpfuhl von Costa Rica verschrien ist, können wir das nach 14 Tagen nicht bestätigen. Hier herrschte am Strand und auch abends in der Stadt eine ruhige, entspannte Stimmung, die wir genossen haben.
Zum Abflug nach Deutschland brachte uns ein Taxi in 3 Std. nach San Jose, zu dem überraschend, angenehmes Hotel Villa Tournon. Ganz in der Nähe erlebten wir in einem historischen, spanischen Viertel, wie die reife Jugend (60+) bereits am Nachmittag das Tanzbein schwenkte – und das in ausgelassener Stimmung. Am Tag darauf flog uns die Airline Condor, (mit dem schlechtesten+ teuersten Service) sicher wieder nach Hause.
Abschließend sollte noch erwähnt werden, wir haben uns nie unsicher oder bedroht gefühlt, ob im Hotel, in den Städten oder einsamen Bergregionen, am Strand oder auf der Straße. Der Verkehr läuft ruhiger und rücksichtsvoller als in Deutschland. Wetter war immer warm bis heiß und sonnig. Regen ca. 5x. Nur in den Bergen – je nach Höhe – angenehme Temperaturen, (nachts bis auf 5C°). Wichtig auch, keine Moskitos auf der ganzen Reise.