Neuseeland – Scharffarm
NZ/Leigh an der Ostküste, stark wolkig 23 Grad
Gestern folgten wir der Einladung zur Schaffarm von Roß und Marjorie Walden in der Mitte der Nordinsel, abseits vom städtischen Leben. Von ihrem gerade 4 Monate alten, pickfeinen Haus im Bungalowstil, hat der Farmer einen atemberaubenden Blick auf sein Farmland.
Dort stehen tatsächlich 8.000 Schafe und 200 Rinder plus Kälber. Verteilt auf 4 Stationen mit eigenem Stall und Gattern. Dort werden die Tiere von seinen 4 Männern und 2 Frauen versorgt. Nicht auf Pferden, sondern mit Buggys, wo auch die Hunde mitfahren kann, wen die Weiten überbrückt werden müssen um das Vieh zusammen zu treieben.
So erlebten wir gerade, wie 1Mann und 1Frau an einem Tag, 1000 Schafe durchs Maul mit einer Medizinflüssigkeit versorgten. Ein Knochen-Job! Beim besichtigen seiner Weiden, erlebten wir, wie die Kühe auf sein Rufen hin zum Gatter trabten. Sie hörten aufs Wort, was seine Frau nicht tuen würde – meinte er.
Der Höhepunkt war allerdings, das gerade die Schafe geschoren wurden. In einem großen Stall mit Gattern, arbeiteten 5 Scherer, 3 Mädchen fürs zusammenkehren der Wolle und 1Mann der diese in 200 kg, ca. 2m³ Ballen preßte, die ca 600 NZ$ einbringen. Für das Scheren werden 50-60 sec. pro Schaf benötigt. Es wird 8 Std. im Akkord gearbeitet, davon 1 Std. Mittag, welches eine Köchin bereitet. Ein Scherer erhält pro Schaf 1,30 NZ$ x 300 Schafe = 390 NZ$/Tag, die Mädels am Tag 120 NZ$. Wenn die 8000 Schafe geschoren sind, ca. 6-7 Tage, zieht die Truppe zum nächsten Farmer.
Alles im allen für uns sehr interessant, haben es aber auch mit Hochachtung für diesen Job, beobachtet.
Abends gab es für uns extra ein Winteressen, natürlich Lammfleisch, das vorher 7 Std geköchelt hat. Dazu Süßkartoffeln, grüne Bohnen, leckeres Mintdressing, Souce und Kürbisbrei. Hat gut gemundet und nach unserem „Jaegermeister“, folgte ein in Englisch-Kauderwelsch geführter Schwatz. Bald war Bettruhe, denn der Farmer mußte um 5 Uhr in der Frühe raus.
Unter dem Strich: Eine gute Entscheidung, 150 km Umweg zu fahren und x-Traumstrände zu verpassen.